- Himmel
- 1. Himmelsgewölbe;(geh.): Äther, Firmament;(dichter.): Himmelsdom, [Himmels]feste, Himmelszelt.2.a) Jenseits, Reich Gottes;(griech. Mythol.): die Gefilde der Seligen, die himmlischen Gefilde;(Rel.): Paradies;(christl. Rel.): Himmelreich.b) Gott, Schicksal, Vorsehung.3. Baldachin, Überdachung.\• Himmelaus heiterem Himmelplötzlich, schlagartig, über Nacht, überraschen, unerwartet, unvermittelt;(geh.): jäh, jähling;(bildungsspr.): ex abrupto;(ugs.): Hals über Kopf; Knall auf Fall; mir nichts, dir nichts; mit einem Schlag;(verstärkend): urplötzlich.* * *Himmel,der:1.〈scheinbareHalbkugelüberderErde〉Äther·Firmament·Himmelsgewölbe·Himmelskugel♦dicht:Azur·Himmelsbogen·Himmelsrund·Himmelsdach·Himmelsdom·Himmelszelt·Sternenzelt;auch
⇨ Weltall–2. ⇨ Jenseits(1,a)–3.unterfreiemH.: ⇨ draußen(1);genH.starren: ⇨ aufragen;umHimmelswillen: ⇨ nein;wiederBlitzausheiteremH.: ⇨ plötzlich(1);SchöpferHimmelsundderErden,VaterimH.: ⇨ Gott(1,a);indenH.heben:a) ⇨ loben(1)–b) ⇨ verherrlichen;wieimH.leben,denH.aufErdenhaben: ⇨ schwelgen(1);denH.offensehen,sichwieim[siebenten]H.fühlen: ⇨ glücklich(4);dasschreit/stinktzum/genH.: ⇨ unerhört(2);dasBlauevomH.herunterlügen: ⇨ lügen(1);H.undHölleinBewegungsetzen: ⇨ versuchen(I,4);dafürsorgen,dassdieBäumenichtindenH.wachsen: ⇨ beschränken;H.,ArschundZwirn/Wolkenbruch: ⇨ verflucht(1) Himmel1.Firmament,Himmelsgewölbe,Himmelskuppel,Himmelszelt,Himmelsdach,Äther,Sternenzelt2.Jenseits,Überwelt,InselderSeligen,Elysium,Olymp,Nirwana,Walhalla,ReichGottes,Ewigkeit,ewigeSeligkeit,Paradies;ugs.:dieewigenJagdgründeHimmel:ZwischenWolkenundJenseits:FürdasHimmelsgewölbe,diescheinbareHalbkugelüberderErdemitdenSternen,gibtesauchdiepoetischenAusdrückeHimmelszeltundSternenzeltsowiediegehobenenVokabelnÄtherundFirmament.UntereinemThronhimmelverstehtmandasTragedachüberdemSitzdesMonarchen;einBetthimmelistderBaldachinüberderSchlafgelegenheit.ÜberdiesekonkretenBedeutungenhinausstehtHimmelimübertragenenSinnfürdasJenseits,dasReichGottes.DafürwerdenauchdieentsprechendenAusdrückeverschiedenerKulturkreisegebraucht:OlympwarderSitzderGötterimantikenGriechenland,WalhallaindergermanischenMythologie.Inderchristlich-abendländischenTraditionistdasParadiesderOrtderewigenSeligkeit.NirwanabezeichnetimBuddhismusdieRuhenachdemTod.DasgriechischeElysiumwirdpoetischfürdasJenseitsgebraucht.DerausderindianischenWeltstammendeAusdruckindieewigenJagdgründeeingehenwirdumgangssprachlichverwendet.DerSatzEristnunimHimmelisteineverhüllendeUmschreibungfür»Eristtot«.WerdagegendenHimmelaufErdenhat,lebtohne(materielle)SorgenundNöte.ImsiebtenHimmellebtoderschwebt,werhöchstesGlückempfindet;fürdenhängtauchderHimmelvollerGeigen.WerallerdingsdasBlauevomHimmelherunterlügt,sagthemmungslosundunverschämtdieUnwahrheit.UnterfreiemHimmelheißt»imFreien/ohneeinDachüberdemKopf«.WennsichdieSchleusendesHimmelsöffnen,dannregnetes.WaswieeinBlitzausheiteremHimmeloderwievomHimmelgefallenkommt,istvölligüberraschend.InderUmgangssprachewirdHimmelinverschiedenenRedensarteneingesetzt:EtwasschreitzumHimmel(derb:stinktzumHimmel),wenneinMissstandunerträglichgewordenist.DerAusrufDichschicktderHimmel!besagt,»Dukommstgeraderecht«.HimmelundHölleinBewegungsetzenbedeutet,alleMöglichkeitenauszuschöpfen,umetwaszuerreichen.Wemhimmelangstwird,derbekommtgroßeAngst.EtwasindenHimmelhebenheißt,esüberschwänglichzuloben.UmHimmelswillen!isteinAusdruckderBestürzung.
Das Wörterbuch der Synonyme. 2013.