- faulenzen
- arbeitsscheu sein, sich dem Nichtstun hingeben, die Hände in den Schoß legen, faul sein, nichts arbeiten/tun, untätig sein;(geh.): müßiggehen, müßig sein;(ugs.): auf der faulen Haut liegen, Daumen/Däumchen drehen, dem lieben Gott den Tag stehlen, die Zeit totschlagen, sich einen faulen Tag machen, herumfaulenzen, rumhängen;(österr. ugs.): tachinieren;(ugs. abwertend): auf der Bärenhaut liegen, bummeln;(landsch.): pelzen;(veraltet): auf dem Lotterbett liegen;(Jugendspr.): chillen.* * *faulenzen:1.〈nichtarbeitenmögen〉nichtstun♦umg:bummeln·dieDaumendrehen·pelzen·abhängen·sicheinenfaulenTagmachen·aufdemFaulbettliegen·keinenFingerrühren/krummmachen·keinenHandgrifftun·krankfeiern·krankmachen·blaumachen·blauenMontagmachen·aufdenHändensitzen·dieBeineunterdenTischstecken·sichaufdiefauleHautlegen·aufder[faulen]Bärenhaut/faulenHautliegen·demliebenGottdenTag/dieZeitstehlen·denliebenGotteinenfrommenMannseinlassen;tachinieren(österr)♦salopp:sichsielen;auch
⇨ müßig(3), ⇨ untätig(2), ⇨ gammeln–2. ⇨ ausruhen(I) faulenzennichtarbeiten,nichtstun,dieHändeindenSchoßlegen,dieZeittotschlagen,sicheinenschönenTag/einpaarschöneStundenmachen,sichdieZeitvertreiben,essichgutgehenlassen,untätig/arbeitsscheu/faul/müßigsein;ugs.:bummeln,sichaufdiefauleHautlegen,demliebenGottdieZeitstehlen,denHerrgotteinengutenMannseinlassen,denliebenGotteinenfrommenMannseinlassen,Däumchendrehen,blaumachen,schwänzen,keinenFingerrühren,feiern,krankfeiern,rumfreaken,rumhängenfaulenzen:ZwischenMüßiggangundZeitvertreib:FürdieAusdrückefaulsein,nichtstun,müßiggehengibteseineganzeReihevonRedensarten.EinAnklangandieHerkunftvonfaulenzenausdemmittelhochdeutschenvulezen(=»fauligschmecken«)findetsichindengrobenundnegativgemeintenWendungenvorFaulheitstinkenoderstinkendfaulsein.DienegativeBewertungvonfaulenzenmagausdemchristlich-abendländischenArbeitsethosherrühren.DagegenhabenRedensartenwiesicheinenschönenTag/einpaarschöneStundenmachenpositiveKonnotationen.SichdieZeitvertreibenisteinneutralerAusdruck,währenddieZeittotschlagenebensodieAssoziationvon»Langeweile«beziehungsweise»sinnlosemTun«hatwiedasumgangssprachlicheDäumchendrehen.WerdieHändeindenSchoßlegt,arbeitetnicht.DieRedensartsichaufdiefauleHautlegenfür»sichdemMüßigganghingeben«gehtaufdenirrtümlichenGlaubendes18.Jahrhundertszurück,dasssichdiealtenGermanenuntätigaufBärenhäutengeräkelthätten.DiesgiltauchfürdenAusdruckaufderfaulenHautliegen.UmgangssprachlichwirddieRedewendungdenliebenGotteinenguten/frommenMannseinlassenverwendet,umauszudrücken,dassjemandunbekümmertseineZeitverbringt.DemliebenGottdieZeitstehlenbedeutetfaulenzenimSinnvonaufKostenandererleben.DieumgangssprachlichenVokabelnblaumachenundkrankfeiernwerdenimZusammenhangmitdemArbeits-undBerufsleben,aberauchmitderSchulegebraucht.Siebesagen,dassjemandgrundlosundunentschuldigtnichterscheint.DerAusdruckblaumachenhatdabeiseineWurzelninderArbeitderBlaufärberimMittelalter:Siekonntenfaulenzen,währenddiefrischgefärbtenStoffeanderLufttrocknetenundsichdabeidieblaueFarbeentwickelte.
Das Wörterbuch der Synonyme. 2013.